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17. Aptum

Auf allen Ebenen gilt das Prinzip der Angemessenheit (aptum). Besonders die „Zubereitung und Zier der Worte“ (elocutio) muß dem Dargestellten entsprechen, ja es geradezu abbilden. Ein sanfter Inhalt soll durch eine weiche Sprache, ein gewalttätiger durch eine rauhe Wortwahl ausgedrückt werden. Wenn ein Sturm beschrieben wird, ist es angemessen, wenn die Wörter lautmalerisch das Sausen und Brausen und Zischen des Windes und das Donnern und Blitzen imitieren. Diese Lehre von der Ausschmückung (ornatus) betrifft auch die rhetorischen Figuren und die Metrik. Eine ruhige Sache soll in einem ruhigen Rhythmus vorgetragen werden. Form und Gehalt müssen sich entsprechen. Genau das versteht Opitz unter „Nachahmung der Natur“. Das ist kein Naturalismus, denn er sagt ausdrücklich, daß die Dinge nicht etwa so beschrieben werden, wie sie wirklich sind, sondern so, wie sie sein sollten. Opitz meint mit „Nachahmung“ nicht die realistische Abbildung der Dinge, sondern ihre Behandlung im richtigen Stil. Es geht also auch hierbei um die Angemessenheit (aptum) zwischen dem Beschriebenen und der Beschreibung.

Aufgabe 17

Erklären Sie den Zusammenhang der Angemessenheit mit der Naturnachahmung!