Navigation überspringen

Anhang 3.1a

3.1a,

Im 18. Jahrhundert setzen auf unterschiedlichen Gebieten das Bewusstsein und die Reflexion einer sich zunehmend globalisierenden Welt ein. Nachdem die Erde weitgehend entdeckt und kartographiert war, trat nun die Erforschung geographischer und kultureller Besonderheiten in den Vordergrund. Von der Mitte des Jahrhunderts an […] wurde die Relativität des eurozentrischen – und das heißt bis dahin auch immer christozentrischen – Standpunktes offenbar. […] So wird etwa bei Voltaire […] nicht mehr das Christliche Europa als Vorbild und Höhepunkt aller Zivilisationen bezeichnet, sondern mit China ein nichtchristliches Land, von dem die Bibel nicht berichtet.“ Charakteristische für die Beschäftigung mit dem Fremden ist in dieser Zeit auch, dass die Darstellung der fremden Kultur der Kritik der eigenen Gesellschaft dient.

(Lit.: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung, Hg.: Iwan-Michelangelo D‘ Aprile u. Winfried Siebers, Berlin, 2008, S. 115)