Anhang 2.5
2.5,
Alltägliche Fremdheit in Literatur:
- Verständnisprobleme wegen Wortsinn (z.B. fremde Wörter, Fremdsprachlichkeit, historischer Sprachgebrauch etc. )
- fehlende Informationen über die Textwelt (Epoche)
- Textmusterwissen (z.B. Charakteristika der Novelle, der Hymne etc.)
- Inhaltlich: Verhalten von Figuren, Aktivierung von Stereotypien
Strukturelle Fremdheit in Literatur:
- Elemente der Handlung als Konfrontation verschiedener Wirklichkeitsordnungen, Unsicherheit im Umgang miteinander,
- Voneinander abweichende Wissensvorräte, Wert- und Normsysteme (Generationen, Geschlechter)
- Darstellung durch kulturelle Differenz › Außenseiterposition
- Übersetzung
- Poetizität der Sprache (Metapher, Allegorie etc.)
Radikale Fremdheit in Literatur:
- Beschreibung der poetischen Sprache - Abweichungen vom normalen Sprachgebrauch z.B. alternative Sprachordnung durch Metapher = unsagbares in Worte fassen, dadurch Neuerfahrung der Welt,
- Beschreibungen von Grenzphänomenen (Schlaf, Tod, Rausch, Traum, Wahnsinn, Phantastisches…)
- Verformung (Verfremdung)
(Literatur: Andrea Leskovec: Einführung in die interkulturelle Literaturwissenschaft, Darmstadt, 2011, S. 68-78)