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2. Die Typen der Konjunktionen

2. Die Typen der Konjunktionen

Da die Konjunktionen in erster Linie satzverknüpfende Funktion haben, müssen sie erstens syntaktisch beschrieben werden. Das heißt, als Sprachwissenschaftler muss man untersuchen und als Deutschlerner muss man wissen, wo die Konjunktionen im Satz stehen können und ob und wie sie die Stellung von anderen Satzgliedern beeinflussen. So werden im Folgenden die zwei Haupttypen vor allem unter diesem Gesichtspunkt beschrieben.

2.1 Die nebenordnenden Konjunktionen

Sie verbinden syntaktisch gleichrangige Wortteile, Wörter, Wortgruppen, Satzgliedteile, Satzglieder oder (Teil)Sätze miteinander:

a) Wortteile: Be- und Entladen verboten!

b) Satzgliedteile: Kleine und größere Kinder kamen zum Fest.

c) Satzglieder: Er kaufte sich eine Hose und einen Pullover.

d) Sätze: Er kaufte sich eine Hose, und sie kaufte sich eine CD.

Die nebenordnenden Konjunktionen beeinflussen die Satzgliedstellung nicht; sie stehen zwischen den Einheiten, die sie verknüpfen:

(1) Ich kaufe ein Buch. Sie kauft eine CD.

→ Ich kaufe ein Buch und sie kauft eine CD.

(2) Ich fahre mit dem Bus. Ich nehme ein Taxi.

→ Ich fahre mit dem Bus oder ich nehme ein Taxi.

Die gleiche Funktion haben die sogenannten Konjunktionaladverbien: Sie verbinden zwei syntaktisch gleichrangige Sätze miteinander. Im Unterschied zu den nebenordnenden Konjunktionen haben sie einen Einfluss auf die Wortstellung, indem sie entweder an der 1. Stelle vor dem finiten Verb oder aber auch nach dem finiten Verb stehen können:

(3) Es regnet in Strömen. Er geht spazieren.

→ Es regnet in Strömen, trotzdem geht er spazieren.

→ Es regnet in Strömen, er geht trotzdem spazieren.

Dieses Verhalten erklärt auch den Terminus „Konjunktionaladverb“: Diese Wörter verbinden zwei Einheiten, genauso, wie die „richtigen“ Konjunktionen. Gleichzeitig verhalten sie sich aber wie Adverbien, da sie im Satz umgestellt werden können.

2.2 Die unterordnenden Konjunktionen

Sie ordnen Nebensätze (= syntaktisch abhängige Teilsätze) einem Hauptsatz unter.

Im Gegensatz zu den nebenordnenden Konjunktionen und Konjunktionaladverbien haben sie einen starken Einfluss auf die Wortstellung des Satzes, den sie einleiten. Das finite Verb nimmt die letzte Position ein:

(1) (a) Wir machen einen Ausflug, denn das Wetter ist schön. – Nebenordnung

(1) (b) Wir machen einen Ausflug, weil das Wetter schön ist. – Unterordnung

Das gilt auch in den Fällen, wenn ein Verbalkomplex vorliegt:

(2) Er hat erzählt, dass er gestern einen Ausflug gemacht hat.

(3) Wir wissen noch nicht, ob diese Bücher für die Prüfung gelesen werden sollen.

Wenn aber im Verbalkomplex zwei Infinitive stehen, kommt das finite Verb VOR diese Infinitive und nicht an das Ende des Nebensatzes:

(4) Ich weiß, dass er sich einen neuen Anzug hat machen lassen.