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1. Konjunktionen: Ein Überblick

 

Die Konjunktionen sind eine nicht-flektierbare Wortart. Sie verbinden Sätze, Satzglieder oder Satzgliedteile, ohne selbst den Status eines Satzglieds zu haben. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Herstellung von Textkohärenz, sie leisten auch Hilfe bei der Interpretation von Texten.

Das sieht man am besten, wenn man einen Textauszug zu entziffern versucht, in dem alle Konjunktionen fehlen:

Sinnvoll fluchen: Scheiße, tut das weh!

„Scheiße“ sagt man nicht? Von wegen. Im richtigen Augenblick ist Fluchen ein Segen. Wohldosiert können Schimpfwörter Schmerzen lindern … das Durchhaltevermögen steigern.

… Richard Stephens seiner Frau im Kreißsaal beistand, war er sehr beeindruckt - …, … sein Kind zur Welt kam, … … seine Frau vor Schmerzen so heftig fluchte, … er es noch nie erlebt hatte. Von Wehe zu Wehe legte sie stärker los. „Ihr war das sehr peinlich“, erzählt Stephens. „… die Hebamme sagte bloß: Wir hören so etwas ständig. Fluchen ist ein ganz normaler Teil des Geburtsvorgangs.“ … seine Tochter endlich auf der Welt war, dämmerte Stephens, … auch ein neues Forschungsthema geboren worden war.

Wir verstehen zwar die einzelnen Sätze des Textes, es fällt uns aber ziemlich schwer, die Relationen zwischen den Sätzen beziehungsweise Satzgliedern zu verstehen, auch wenn das nicht ganz unmöglich ist. Wenn wir uns auch das Original anschauen, das alle Konjunktionen enthält, sehen wir, eine wie große Hilfe uns beim Textverstehen die Konjunktionen leisten:

Sinnvoll fluchen: Scheiße, tut das weh!

„Scheiße“ sagt man nicht? Von wegen. Im richtigen Augenblick ist Fluchen ein Segen. Wohldosiert können Schimpfwörter Schmerzen lindern oder das Durchhaltevermögen steigern.

Als Richard Stephens seiner Frau im Kreißsaal beistand, war er sehr beeindruckt - nicht nur, weil sein Kind zur Welt kam, sondern auch weil seine Frau vor Schmerzen so heftig fluchte, wie er es noch nie erlebt hatte. Von Wehe zu Wehe legte sie stärker los. „Ihr war das sehr peinlich“, erzählt Stephens. „Aber die Hebamme sagte bloß: Wir hören so etwas ständig. Fluchen ist ein ganz normaler Teil des Geburtsvorgangs.“ Als seine Tochter endlich auf der Welt war, dämmerte Stephens, dass auch ein neues Forschungsthema geboren worden war.

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/schimpfwoerter-wie-fluchen-schmerzen-lindern-kann-a-1008872.html (22.12.2014)

In der Regel werden zwei Typen von Konjunktionen unterschieden: die nebenordnenden (oder koordinierenden) und die unterordnenden (oder subordinierenden) Konjunktionen.

Bevor wir aber mit diesen zwei Typen weitergehen, muss eine terminologische Frage geklärt werden. Der Terminus „Konjunktion“ stammt aus der griechisch-lateinischen Grammatiktradition und bezeichnet ursprünglich beide Typen, genauso wie die deutsche Entsprechung „Bindewort“ oder der ungarische Ausdruck „kötőszó“. In der neueren Literatur aber versucht man immer mehr den zwei unterschiedlichen Funktionen Rechnung zu tragen, indem die nebenordnenden Konjunktionen „Konjunktion“ oder „Konjunktor“ und die unterordnenden Konjunktionen „Subjunktion“ oder „Subjunktor“ genannt werden. „Konjunktor“ und „Subjunktor“ werden unter dem Oberbegriff „Junktor“ zusammengefasst. Des Weiteren findet man auch den Terminus „Konnektor“. Zu den Konnektoren werden nicht nur die Konjunktionen, sondern auch bestimmte Adverbien und Partikeln gerechnet, die dieselbe Funktion wie die Konjunktionen haben. Im Folgenden wird für die gesamte Gruppe der Terminus „Konjunktion“ verwendet, der aus didaktischer Sicht wohl der einfachste und bekannteste ist.