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3.4. Grammatiken konsultieren

 

Wollen wir uns über wichtige Begriffe wie z. B. „Kongruenz", „Flexion", „Deklination" und „Monoflexion" noch weiter informieren, lohnt es sich, in Grammatiken nachzuschlagen. Auch wenn wir einen schriftlichen Text verfassen und bei der Konjugation von Verben unsicher sind, können Grammatiken gute Ratgeber sein, denn beim Verbteil sind Tabellen mit Paradigmen angeführt, die die Konjugationsformen von Verben enthalten. Wollen wir z. B. über uns erzählen und das Verb umziehen im Perfekt verwenden, müssen wir uns entscheiden, was das passende Hilfsverb ist: haben oder sein? Das Beispiel lautet also wie folgt:

Zu Beginn des Studiums bin ich nach Pécs umgezogen.

Warum ist in diesem Satz sein obligatorisch? Gibt es eine Erklärung dazu? Wo finden wir diese Regel? In einem Wörterbuch kaum, eher in einer Grammatik. Die Regel der Hilfsverbauswahl erklärt uns z. B. die Grammatik von Helbig und Buscha (2001: S. 124) im Abschnitt „Vergangenheit mit sein" ausführlich und durch Beispiele. Daraus wird klare: Das Perfekt von Verben, die eine Ortsveränderung ausdrücken, wird immer mit „sein" gebildet. Diese Regel kann ein Deutschlerner problemlos bei der Textproduktion einsetzen, denn er hat nur zu entscheiden, ob das jeweilige Verb eine Ortsveränderung ausdrückt. Nicht alle sprachlichen Strukturen sind jedoch für Sprachlerner so leicht und klar mit Regeln zu erfassen. So gibt es grammatische Phänomene, die am besten als „Chunks" zu lernen sind. So ist z. B. nützlich, wenn man die Verben nicht als isolierte Wörter lernt, sondern mit ihrer Valenzstruktur.