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Gruppe 1

 
  1. Lesen Sie den berühmten Chandos-Brief (Ein Brief) (hier: http://gutenberg.spiegel.de/buch/ein-brief-997/1 ) Hofmannsthals und beantworten Sie die Fragen.

  2. Welche sonderbare „Krankheit” hat Lord Chandos? Welche sind die leibhaften Symptome?

  3. Hermann Bahr spricht in seinem Aufsatz Die Überwindung des Naturalismus über einen „Zwischenakt“ und eine „Vorbereitung“ der neuen Kunst, des neuen Idealismus durch den Naturalismus: „die alte Kunst will den Ausdruck des Menschen und die neue Kunst will den Ausdruck den Menschen […]. Aber wenn der Klassizismus Mensch sagt, so meint er Vernunft und Gefühl; und wenn die Romantik Mensch sagt, so meint sie Leidenschaft und Sinne; und wenn die Moderne Mensch sagt, so meint sie Nerven. […] Der Inhalt des neuen Idealismus ist Nerven, Nerven, Nerven …“ (In: Die deutsche Literatur in Text und Darstellung. Impressionismus, Symbolismus und Jugendstil. Stuttgart: Reclam 1977, S. 123ff.) Versuchen Sie „das Denken in einem Material“, diese Nervosität des Körpers im Fall von Lord Chandos zu untersuchen.

  4. Wie verändert sich die Beziehung des Ich zu seinem Körper und der Natur, bzw. zu den Dingen?

  5. Welche Rolle spielt dabei die Zunge im Text? In welchem Kontext erscheint sie? Suchen Sie die Textstelle aus, die sich in der Hinsicht als springender Punkt erweist.

  6. Wie verändert sich die Sprache als Kommunikationsmedium im Laufe des Textes?

  7. Interpretieren Sie die nächsten zwei Textstellen des Essays im Kontext der schon besprochenen: 1. […]„die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urteil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze.“ 2. „ Die einzelnen Worte schwammen um mich; sie gerannen zu Augen, die mich anstarren und in die ich wieder hineinstarren muß: Wirbel sind sie, in die hinabzusehen mich schwindelt […] und durch die hindurch man ins Leere kommt.“ (In: Hugo von Hofmannsthal: Blicke. Leipzig: Philipp Reclam 1987, S.83-84)

  8. Sprechen Sie in der Gruppe über die Beziehung der Sprache und der Identität(skrise) anhand von adäquaten Textstellen.

  9. Welche anderen Werke der sog. Sprachkrise kennen Sie noch?

  10. Wie modifiziert sich die Problematik des leibhaft-medialen in den Essays Tausendundeinenacht und Das Märchen der 675. Nacht Hofmannsthals? Lesen die die beiden Essays (HIER: Anhang 9/1 und Anhang 9/2) und beantworten Sie die Frage.