Gruppe 1
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Lesen Sie den berühmten Chandos-Brief (Ein Brief) (hier: http://gutenberg.spiegel.de/buch/ein-brief-997/1 ) Hofmannsthals und beantworten Sie die Fragen.
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Welche sonderbare „Krankheit” hat Lord Chandos? Welche sind die leibhaften Symptome?
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Hermann Bahr spricht in seinem Aufsatz Die Überwindung des Naturalismus über einen „Zwischenakt“ und eine „Vorbereitung“ der neuen Kunst, des neuen Idealismus durch den Naturalismus: „die alte Kunst will den Ausdruck des Menschen und die neue Kunst will den Ausdruck den Menschen […]. Aber wenn der Klassizismus Mensch sagt, so meint er Vernunft und Gefühl; und wenn die Romantik Mensch sagt, so meint sie Leidenschaft und Sinne; und wenn die Moderne Mensch sagt, so meint sie Nerven. […] Der Inhalt des neuen Idealismus ist Nerven, Nerven, Nerven …“ (In: Die deutsche Literatur in Text und Darstellung. Impressionismus, Symbolismus und Jugendstil. Stuttgart: Reclam 1977, S. 123ff.) Versuchen Sie „das Denken in einem Material“, diese Nervosität des Körpers im Fall von Lord Chandos zu untersuchen.
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Wie verändert sich die Beziehung des Ich zu seinem Körper und der Natur, bzw. zu den Dingen?
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Welche Rolle spielt dabei die Zunge im Text? In welchem Kontext erscheint sie? Suchen Sie die Textstelle aus, die sich in der Hinsicht als springender Punkt erweist.
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Wie verändert sich die Sprache als Kommunikationsmedium im Laufe des Textes?
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Interpretieren Sie die nächsten zwei Textstellen des Essays im Kontext der schon besprochenen: 1. […]„die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urteil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze.“ 2. „ Die einzelnen Worte schwammen um mich; sie gerannen zu Augen, die mich anstarren und in die ich wieder hineinstarren muß: Wirbel sind sie, in die hinabzusehen mich schwindelt […] und durch die hindurch man ins Leere kommt.“ (In: Hugo von Hofmannsthal: Blicke. Leipzig: Philipp Reclam 1987, S.83-84)
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Sprechen Sie in der Gruppe über die Beziehung der Sprache und der Identität(skrise) anhand von adäquaten Textstellen.
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Welche anderen Werke der sog. Sprachkrise kennen Sie noch?
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Wie modifiziert sich die Problematik des leibhaft-medialen in den Essays Tausendundeinenacht und Das Märchen der 675. Nacht Hofmannsthals? Lesen die die beiden Essays (HIER: Anhang 9/1 und Anhang 9/2) und beantworten Sie die Frage.