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I. Terminologische Aspekte

1.

Auf den ersten Blick scheint es so, dass die Begriffe „Sprache” (oder auch „Text”) und „Bild” keiner besonderen Definition bedürfen, zumal wir sie – vor allem im Alltag – unbedenklich und in einer selbstverständlichen Weise verwenden. Denken Sie darüber nach, welche zusätzlichen Bedeutungen die beiden Begriffe haben könnten! Suchen Sie nach so vielen Ausdrücken, Komposita, wie möglich, in denen die Lemmata „Sprache” oder „Bild” vorkommen! Diskutieren Sie zu zweit!

2.

Lesen Sie im Anschluss die ersten beiden Absätze aus Gottfried Boehms Die Wiederkehr der Bilder (Anhang 1, S. 11) und ergänzen Sie Ihre Ergebnisse! Welche neuen Begriffe, Aspekte haben Sie bei der Lektüre entdeckt? Wäre es möglich, die von Boehm formulierten Fragen in einer knappen Form zu beantworten?

3.

Untersuchen Sie die unten stehenden Beispiele! Handelt es sich um einen „Text" oder ein „Bild"? Begründen Sie Ihre Meinung!

Bildergalerie

4.

Lesen Sie das XVI. Kapitel aus G. E. Lessings Laokoon (Anhang 2, S. 116-117; auch unter http://gutenberg.spiegel.de/buch/laokoon-1176/19 erreichbar) und vervollständigen Sie die unten stehende Tabelle!

Medium / Kunstzweig

POESIE

MALEREI

Zeichen; Mittel

Material(ität)

Physikalische Größe oder Physikalische Dimension

Anordnung der Gegenstände (nebeneinander, aufeinander)

Welche Wechselbeziehungen zwischen den beiden Medien werden von Lessing erwähnt? Wie geht die Poesie mit dem „Körper" und wie geht die Malerei mit der „Handlung" um?

5.

Lesen Sie aufmerksam Winfried Nöths Ausführungen zu den Unterschieden zwischen Texten und Bildern (Anhang 3, S. 490-491) und ergänzen Sie in der Tabelle unten die fehlenden Informationen!

BILD TEXT
mediale Unterschiede
Dimensionalität
Produktion (Herstellung)
Rezeption (Wahrnehmung)
Semiotische Struktur
Repräsentation
Darstellungspotenziale

6.

Ordnen Sie die passenden Termini zu den folgenden Definitionen! Sie können Nöths Typologie der Text-Bild-Beziehungen (Anhang 3, S. 492-494) zur Hilfe nehmen.

a. Text und Bild stehen zusammenhangslos nebeneinander.
b. Eines der beiden Medien enthält bedeutend mehr Informationen, so dass der Inhalt des anderen Mediums nicht notwendig ist, um die Gesamtbotschaft zu verstehen.
c. Der vom Bild vermittelte Inhalt widerspricht der Textbotschaft.
d. Die Gesamtbedeutung kann man nur verstehen, wenn die Inhalte beider Medien berücksichtigt werden.
e. Das Bild vermittelt keine neuen Informationen, es hat lediglich die Funktion, sie in einer neuen medialen Form – vor allem zum Zweck der Anschaulichkeit oder der leichteren Aneignung der Information – zu wiederholen.

„Redundanz" „Dominanz" „Komplementarität" „Diskrepanz" „Kontradiktion"

7.

Roland Barthes analysiert in einem Essay aus dem Jahr 1967 die Text-Bild-Beziehungen am Beispiel eines Reklamebildes, um schließlich die sog. „Rhetorik des Bildes" zu definieren.

a. Betrachten Sie aufmerksam die Abbildung mit der Panzani-Werbung (Anhang 4) und versuchen Sie heruaszufinden, was Barthes unter „spachlicher Botschaft", „buchstäblicher Bildbotschaft" und „symbolischer Bildbotschaft" verstehen könnte. Diskutieren Sie in Gruppen (2-3 Personen)! Prüfen Sie anschließend Ihre Ergebnisse mit Hilfe der Tabelle im Anhang 5!


b. Versuchen Sie die hinsichtlich der Text-Bild-Beziehungen grundlegenden Begriffe „Verankerung" und „Relaisfunktion" zu erklären! Mit welchen Begriffen in der Typologie von Winfried Nöth lassen sie sich verbinden? Nehmen Sie die Informationen in den Texten A und B (Anhang 5) zur Hilfe!


c. Was bedeutet schließlich der Begriff „Rhetorik des Bildes"? Konsultieren Sie die Texte C und D (Anhang 5)!