Zusammenfassung

Alle Genres der Kinderliteratur spielen eine wichtige Rolle für Kinder in ihrer Entwicklung. Sie fördern auf ihre Art und Weise die Kinder und das nicht nur beim Spracherwerb zu beobachten. Die Förderung beginnt mit den kurzen lyrischen Reimen und Liedern, die das Kennenlernen der Welt und des eigenen Körpers anstoßen. Sie bieten eine Möglichkeit auch das Gesicht, die Mimik und die Gestik der Erwachsenen und vor allem ihre Mundbewegung zu beobachten. Die wichtigste und höchste Motivation für Kinder am Anfang des Spracherwerbs ist die Nähe, die Stimme, die Bewegung eines geliebten, akzeptierten Erwachsenen. Mit der Zeit erscheinen neben den lyrischen Werken auch die prosaischen. Jetzt reicht das Gesicht nicht mehr, man möchte die Dinge in der Welt kennenlernen. Zu dieser Erfahrung braucht man auch den Namen der jeweiligen Sachen. Sie benennen und nachher benennen zu lassen, ist das schönste Spiel überhaupt. Dazu braucht man Bilderbücher zum gemeinsamen Blättern.

Später werden die Geschichten immer länger und komplexer. Natürlich sind auch noch die Reime, Gedichte und Lieder in der Welt des Kindes vorhanden, aber vielleicht nicht mehr im gewohnten Zusammenspiel mit den Erwachsenen, sondern eher soziale Rollen und Positionen spielend und übend in Kooperation mit anderen Kindern. Bilderbücher spielen im Zweitspracherwerb? eine herausragende Rolle auch im Kindergartenalter. Nach Piepho (2002) eröffnet eine Geschichte ein Feuerwerk der neuen Kenntnisse. Die Geschichten vermitteln den Kindern interessante, gut auffassbare Informationen, die mit dem multisensorischen Lernen verbunden werden können (Gerngross-Puchta, 1996.32). Die Kinder werden aktiv in das Zuhören der Geschichten eingebunden mit der Hilfe von Bildern, Gegenständen, wodurch die Motivation und Konzentration gesichert und das sprachliche Material fixiert wird.

Die mit Handpuppen vorgeführten Märchen helfen den Kindergartenkindern im Aufrechterhalten vom Interesse für die Sprache, und sie sichern die Motivation für die Sprachaneignung. Alle Genres der Kinderliteratur sind „spezifische Schuhwerke“ (Stadnik, 2011:7), in denen die Kinder ihre ersten Schritte in der Welt der Literatur machen. In dieser neuen Welt lernen sie die verschiedenen Blickwinkel und die Weltanschauungsansichten der agierenden Figuren kennen. Sie werden in die Lage versetzt aus mehreren Erfahrungen stammenden Erfahrungen zu interiorisieren und dazu angehalten ihre Gründe und Konsequenzen zu verstehen versuchen (Bobe, 2002:18). Kurz und bündig zusammengafasst erwerben die Kinder folgende Erfahrungen: „…das Fiktionsbewusstsein, die Vorstellungskraft, die ästhetische Zeiterfahrung, die Identifikation mit den Figuren und die Empathie entstehen. Sie werden zur Übernahme anderer Perspektiven befähigt und sie können diese auch koordinieren, das macht auch das Verstehen des Andersseins möglich. Die spezifischen, literarisch-ästhetischen Fähigkeiten entwickeln sich, sie ermöglichen, dass die Kinder die Sprache wie Kunst wahrnehmen, Symbole interpretieren, die unterschiedlichen Genres kennenlernen, dass ihr kulturelles Gedächtnis entsteht und all das in ihre Kommunikation eingebaut wird” (Büker−Vorst, 2010:35).